Die Seychellen sind ein Archipel, das aus 115 kleinen Inseln besteht und im Herzen des Indischen Ozeans liegt. Keine Insel ist wie die andere, aber alle sind wunderschön. Gemeinsam haben Sie die wild wuchernde tropische Vegetation und herrliche Strände, deren Sand sanft ins klare mal smaragdgrüne, mal dunkelblaue Wasser abfällt. Schon beim ersten Blick verfällt jeder Tourist der Faszination dieser einzigartigen Farbenwelt. Sie Strände aus weißem Sand und die menschenleeren Buchten gleichen seltenen Perlen. Der feine, glänzende Sand entsteht durch die Erosion von unzähligen Partikeln aus Muscheln und Korallen. Die Kokospalmen hingegen spenden wohltuenden Schatten (aber Achtung: Oftmals fallen die schwergewichtigen Früchte ohne Vorankündigung auf den Boden!). Jeden Reisenden packt die Lust, sich gleich in das durchsichtige, lauwarme Wasser zu stürzen; die zahlreichen tropischen Fische sind dabei oft so zahm, dass sie den Tauchern aus den Händen fressen. Bereits bei der Ankunft auf Mahé, der größten Insel des Archipels, spürt man eine exotische Ruhe, die durch den Duft von Vanille und Piment noch verstärkt wird. Hier wird die Zeit am Auf- und Untergang der Sonne gemessen, und man gewöhnt sich schnell an diese Langsamkeit der Tage, an die Ruhe, die der westlichen Mentalität so fremd ist. Die Bewohner des Archipels wirken auf den ersten Blick fast träge, aber sie sind so sympathisch, dass Sie sich schon bald wie zuhause fühlen werden. Es ist wirklich schwierig, sich nicht von der sonderbaren Stimmung und der unbefleckten Natur dieses Inselparadieses beeindrucken zu lassen.
Kostbare Schätze liegen meist gut verborgen an entlegenen Orten. Die Seychellen waren einst so gut versteckt, dass sie bei Piraten ein bevorzugter Ort zum Vergraben der Beute waren. Sie wurden erst im Jahr 1502 von Vasco da Gama sozusagen im Vorbeifahren entdeckt, und es dauerte noch einmal 150 Jahre, bis sie von den Europäern in Besitz genommen wurden. Ursprünglich von Frankreich beansprucht, wurden sie 1814 an Großbritannien abgetreten und 1976 unabhängig. Doch auch heute noch sind die Seychellen so gut versteckt – „a thousand miles from anywhere“, wie ein beliebtes Lied sagt. -, dass man bisweilen Mühe hat, sie auf einer Weltkarte zu finden. Freilich ist es kein Hindernis mehr für den Reisenden, dass die 115 Inseln mit einer Landfläche von insgesamt nur 450 qkm weitab vom afrikanischen Festland inmitten des Indischen Ozeans liegen, ein paar Breitengrade südlich des Äquators. Direkte Flugverbindungen nach Mahé, der Hauptinsel der Seychellen, erlauben es dem Fernreisenden heute, die Entfernung bequem (und sogar im Schlaf) zu überbrücken.
Der Flug von Mitteleuropa dauert etwa neuneinhalb Stunden. Condor fliegen die Inseln einmal wöchentlich direkt und teilweise sogar nonstop z. B. von Frankfurt und München aus an. Air Seychelles, Air France, Alitalia, British Airways und andere Fluggesellschaften bieten weitere Flüge von Europa, Afrika, Asien und von anderen Inseln im Indischen Ozean an.
Wer die Seychellen heute besucht, wird allerdings kaum noch einen Piratenschatz finden können. Der Schatz, den die Seychellen in unseren Tagen hüten, ist ihre in großen Teilen nahezu unberührte, unverfälschte Natur: die Seychellen, 100% pur.! Und je seltener solche Landschaften auf unserer Erde (leider) werden, desto wertvoller wird dieser Schatz. So bieten die Seychellen aufgrund ihrer isolierten Lage den Besuchern eine einzigartige Flora und Fauna zur Betrachtung und zum Fotografieren – nicht zum Mitnehmen.
Knapp die Hälfte der gesamten Landfläche der Inseln ist als Schutzgebiet buchstäblich für die Natur reserviert. Über hundert Tier- und Pflanzenarten, die hier ihre Heimat haben, findet man an keinem anderen Ort der Welt. Dazu kommen viele seltene Fische in den großen Meeresnaturschutzgebieten zwischen den Inseln. Es ist besonders angenehm für den Besucher, dass die meisten dieser Tiere und Pflanzen für den Menschen völlig ungefährlich sind. Aus diesem Grund sind die Tiere und Pflanzen aber auch besonders gefährdet durch Pflücken oder Sammeln, durch Rücksichtslosigkeit oder den gedankenlosen Umgang mit dem Feuer. Alle Besucher werden deshalb dringend gebeten, die Vorschriften zum Schutz der Natur genau zu befolgen, sich umsichtig zu verhalten und keine Abfälle zurückzulassen. Der Erhaltung der Natur wird von der Regierung eine vorrangige Stellung eingeräumt. Man beschränkt ganz bewusst das Bettenangebot, um zu verhindern, dass die Inseln zu irgendeiner Zeit übervölkert werden. Die Errichtung der Hotelanlagen unterliegt strengen Vorschriften, die z. B. verhindern, dass diese Gebäude die Baumkronen überragen. Solche Einschränkungen schützen nicht nur die Umwelt, sondern sorgen auch für ungetrübten Naturgenuss, für Bewegungsfreiheit am Hotelstrand und sogar absolute Einsamkeit an vielen der entlegeneren Buchten. Die Seychellen sind ein kleines, aber stolzes Land, mit einem vergleichsweise hohen Lebens- und Entwicklungsstandard. Am 18. Juli 1993 gab sich das Land eine neue, demokratische Verfassung, 1996 auch eine neue Flagge und Nationalhymne. Es finden alle 5 Jahre freie Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Amtssprachen sind Englisch, Französisch und eine vom Französischen abgeleitete Kreolsprache (Seselwa). Die etwa 74.000 Einwohner sind in der Mehrzahl römisch-katholisch, und so entsprechen die Feiertage den in katholischen Gegenden üblichen. Dazu kommen der 1. Mai, der 18. Juni und der Unabhängigkeitstag am 29. Juni.
Die Seychellen sind der Mitteleuropäischen Zeit ganzjährig um 3 Stunden voraus (d. h. zur europäischen „Sommerzeit“ beträgt der Unterschied nur 2 Stunden.
